Türkengesang

[185] Hinaus! hinaus ins offne Feld!

Allah! Allah!

Denn Vater Achmet, unser Held,

Ist da! ist da!


In uns braus't Sarazenenblut

Wie vor! wie vor!

Denn in Gefahren schwillt der Muth

Empor! empor!


Du Janitschar, noch trifft es, noch,

Dein Schwert! dein Schwert!

Der Spahi schwingt sich leicht und hoch

Aufs Pferd! aufs Pferd!


Wer ruft dort, wie der Donnergott:

Geschütz! Geschütz!

Ha! dort gebietet unser Tott

Im Blitz! im Blitz!


Der Russe stürzt dahin und trinkt

Sein Blut! sein Blut!

Wo Machmuts Fahne weht, da sinkt

Der Muth! der Muth!


Es zaudert Bassa Romanzof,

Nicht wir! nicht wir!

Wir donnern dort bei Oczakof,

Wie hier! wie hier!


Stürz' immer, Janitschar, in Sand

Voll Blut! voll Blut!

Denn ach! der Tod fürs Vaterland

Ist gut! ist gut!


Dir ist der Muselmänner Lohn

Gewiß! gewiß!

Die Huri winkt und küßt dich schon!

Wie süß! wie süß![185]


Das Becken klingt! der Trommel Ton

Erschallt! erschallt!

Mein ganzes Blut empört sich schon

Und wallt! und wallt!


Auf, Brüder, Sommerzeit ist da!

Der Held, der Held,


Geht vor uns her! Allah! allah!

Ins Feld! ins Feld!

Quelle:
Christian Friedrich Daniel Schubart: Gedichte. Leipzig [o.J.], S. 185-186.
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